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4 erfolgskritische Trends in der Unternehmenskommunikation

MMag. Dr. Peter Weixelbaumer
Strategie & Consulting, CEO cs2 Communication & Strategy Services

Wer vor zwei Jahren von der VolatilitĂ€t und Dynamik unserer Zeit irritiert war, fiel durch die Coronakrise vom Regen in die Traufe: Binnen Monaten machte unsere Wirtschaft eine Vollbremsung, jetzt drĂŒckt sie das Gaspedal wieder durch. Die Coronazahlen sind aktuell in vielen LĂ€ndern auf einem niedrigen Niveau angelangt, wĂ€hrend in anderen Staaten die Delta-Variante die Infektionszahlen wieder nach oben treibt. Vollbremsung, Vollgas, und weiter? Eine sprichwörtliche Rosskur fĂŒr die Sozio-Ökonomie. Die Wirtschaft reagiert auf diese Rahmenbedingungen oftmals mit anhaltenden Kostenstopps und dem Abklopfen der eigenen Bereiche. Auch die Unternehmenskommunikation steht am PrĂŒfstand. Hier vier erfolgskritische Trends, die nicht nur fĂŒr KommunikatorInnen spĂŒrbaren Impact haben.

1. Heads of Corporate Communication unter Druck

Die Coronakrise hat eine Entwicklung beschleunigt, die schon in den vergangenen Jahren zu beobachten war: Die Heads of Corporate Communication verlieren in vielen Unternehmen an Einfluss. Teilweise werden sie hierarchisch zurĂŒckgestuft und verlieren die direkte Berichtslinie zum CEO oder GeschĂ€ftsfĂŒhrer, teilweise werden ihre Bereiche mit anderen Unternehmensbereichen fusioniert. Schon fertig geschnĂŒrte Projekte werden von der GeschĂ€ftsfĂŒhrung oder vom Finanzbereich wieder aufgemacht – und verschoben oder gĂ€nzlich abgesagt.
Seit Jahren rufen wir der Branche zu: „KommunikatorInnen, emanzipiert euch!“. Wenn sich Kommunikationsbereiche als „interne Dienstleister“ und nicht als Managementfunktion verstehen bzw. positionieren und kein Kommunikationsmanagementsystem installieren, das transparent mit der First Line vereinbarte Ziele verfolgt und von Unternehmenszielen abgeleitet ist, laufen sie zwangslĂ€ufig Gefahr, von einer „must have“- in eine „nice to have“-Position zu rutschen. Es geht immer um eine transparente Nutzen- und Mehrwertvermittlung. Was im Business keinen Sinn macht, wird nicht gebraucht.
Es ist also fĂŒr die Kommunikationsbereiche höchste Zeit, die eigene Kommunikationsorganisation kritisch zu hinterfragen, proaktiv weiterzuentwickeln und fĂŒr die nĂ€chsten Jahr aufzustellen. Wer das als Head of Comms nicht selbst angreift, dem wird das eher frĂŒher als spĂ€ter vom CEO oder einem eingesetzten „Sanierer“ „abgenommen“.

2. Marketing und Stakeholderkommunikation aus einem Guss

Die Zeit der „Kommunikations- und Contentsilos“ ist endgĂŒltig vorbei – oder besser, sie sollte es sein: Wer sich an die bisherigen starren Kommunikationsformen klammert, wird nicht nur vom Wettbewerb ĂŒberholt, sondern hĂ€lt an einem System fest, das immer ineffizienter wird und immer schlechter performt. Die integrative Kommunikationsorganisation wird zwar seit Jahren gepredigt, doch die ScharmĂŒtzel, was denn Marktkommunikation sei, was PR, was Stakeholderkommunikation – und wer denn wichtiger sei und wo wie organisatorisch verankert sei, gehören in vielen Unternehmen immer noch zur Tagesordnung: verbrannte Energie, KapazitĂ€ten, Ressourcen und Potentiale inklusive.
Das fĂŒhrt ĂŒbrigens aus Sicht von CEO, Finance und Controlling genau zu Punkt 1. – nicht nur fĂŒr Heads of Comms, durchaus auch fĂŒr Heads of Marketing. Kommunikation ist mehr denn je eine Querschnittsfunktion, Agenda Setting, Contentplanung und -creation mĂŒssen zentral gebĂŒndelt und umgesetzt werden, so fließen Marktkommunikation und Stakeholderkommunikation, interne und externe Kommunikation zwangslĂ€ufig aus ein- und derselben Quelle. Matrixorganisationen sprechen hier gerne von „Newsrooms“ und Konzepten, die Ă€hnlich jenen von modernen Medien sind. Wer hier konsequent vorgeht, steigert EffektivitĂ€t und Effizienz gleichzeitig – und holt sich gerade jetzt so wichtige Wettbewerbsvorteile. Denn es geht letztlich um die Lieferung der relevanten Inhalte, die optimale Ausgestaltung von Touchpoints und um Geschwindigkeit – und dazu braucht es fokussierte, agile Systeme mit einer klaren Zielgruppen- oder Dialoggruppenorientierung.

3. It’s all about Communities

Kunden sind die vitalen Energiegeber eines Unternehmens. Aber lĂ€ngst nicht mehr die alleinigen ErfolgstrĂ€ger. Denken Sie an Infrastrukturprojekte, die von einer Handvoll Menschen, die nicht einmal unmittelbare Anrainer sind, aber durch konsequente Kampagnisierung zu Fall gebracht wurden. Oder denken Sie an Medien, die ein Agenda Setting aufziehen, das unmittelbar den Erfolg des eigenen Unternehmens beeinflusst. Nur zwei Beispiele unter vielen. Mit anderen Worten: Es ist strategisch unerlĂ€sslich, als Unternehmen den Kreis der positiven Relevanz, der positiven Betroffenheit fĂŒr Dritte gezielt auszudehnen und zu vermitteln:

  • als Leitbetrieb, der die richtigen Produkte und Leistungen bereitstellt, der attraktive ArbeitsplĂ€tze schafft, der ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung als guter Nachbar in der Region ĂŒbernimmt und Nachhaltigkeit lebt
  • als Steuerzahler, der die Gesellschaft unterstĂŒtzt und zum Funktionieren des Landes beitrĂ€gt
  • als Investor, der Wertschöpfung und Wohlstand in die Region bringt und dort hĂ€lt
  • als Innovator, der Neues fĂŒr die Kunden im Speziellen und fĂŒr die Menschheit im Allgemeinen entwickelt – und damit die Welt zu einem besseren Platz macht
  • als Forderer und Förderer, der seine Belegschaft fachlich und persönlich unterstĂŒtzt und weiterentwickelt usw.

Letztlich geht es darum, eine Community um seine Organisation aufzubauen und ein Netzwerk von Menschen und Institutionen zu schaffen, die allesamt dem eigenen Unternehmen gewogen sind, es positiv bewerten und es im Bedarfsfall auch aktiv unterstĂŒtzen – als Kunden, als MitarbeiterInnen, als BehördenvertreterInnen, als MedienvertreterInnen, als Anrainer usw. Das lĂ€sst sich aber nicht mit fragmentierter und leistungsschwacher Markt- und Stakeholderkommunikation umsetzen, sondern nur durch eine schlagkrĂ€ftige und professionelle Kommunikationsorganisation – siehe 2.

4. Data, Data, Data 


Es ist wie mit den Begriffen Nachhaltigkeit, Industrie 4.0 oder Digitalisierung: Alle reden darĂŒber, schon viel weniger können genauer spezifizieren, was dahintersteckt und noch weniger setzen es auch wirklich um. Und das aus einem Mix, weil das VerstĂ€ndnis und Wissen fehlt, der riesige Nutzen oder schlicht das unumgĂ€ngliche Erfordernis nicht gesehen wird. Man kann es sich bildlich so vorstellen: Gehen Sie auf Expedition in die Antarktis. Wenn Sie einen Rucksack mitnehmen, als wĂŒrden Sie mit der Family einen zweistĂŒndigen Ausflug machen, dann werden Sie im Vergleich zu einer Expeditionsgruppe, die modernstes maßgeschneidertes Equipment fĂŒr die Antarktisexpedition hat, nicht nur „alt aussehen“, sondern die Expedition wird schlicht lebensbedrohend – Sie werden kaum losgestartet wieder umkehren mĂŒssen. Ähnlich ist es mit der Digitalisierung – sie ist alternativlos, denn sie findet statt. Wer nicht mitmacht, wird vom Markt bereinigt, weil er mit den anderen, die sie nĂŒtzen schlicht nicht mithalten kann. In der Unternehmenskommunikation ist das nicht anders. Es geht um First Party Daten, die sie im Unternehmen – natĂŒrlich DSGVO-konform – generieren, um noch effizienter, gezielter, schneller und treffsicherer mit ihren jeweiligen Ziel- und Dialoggruppen zu kommunizieren und von diesen das zu erhalten, was Ihr Unternehmen zum Erfolg braucht.
Es geht um digitale Performancetools und Automatisierungen, die nicht nur die Touchpoints erweitern und die Kommunikationsdichte erhöhen, sondern Ihre Kommunikationsorganisation entlasten und eine Entkoppelung der Kommunikation von Zeit und Raum ermöglichen. Und es geht um Analysetools, die wiederum den europĂ€ischen Datenschutzbestimmungen genĂŒgen und einen vom Damoklesschwert amerikanischer Analysetools befreien. Das alles ist keine Zukunftsmusik, es ist bereits jetzt verfĂŒgbar und jetzt zu tun.

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3 SCHRITTE ZUM SUPPORT

  1. IHRE THEMENSTELLUNG: Sie beschreiben uns pointiert Ihre Herausforderung oder Ihr konkretes Projekt. Per Mail oder in einem persönlichen oder virtuellen GesprĂ€ch.
  2. UNSER EXPERTENFEEDBACK: Ein Experte des cs2 Teams skizziert in einem Paper, mit welcher Vorgehensweise Sie aus unserer Expertise zu einem optimalen Ergebnis kommen können. Das Paper ist fĂŒr Sie unverbindlich und kostenlos.
  3. BEI INTERESSE PERSÖNLICHES GESPRÄCH: In einem persönlichen Termin (analog oder virtuell) diskutieren Sie mit einem Experten des cs2 Teams die vorgeschlagene Vorgehensweise, die nĂ€chsten Schritte und die damit verbundene Investition.

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