/ Kommunikation & Strategie

Leadership-Kommunikation richtig gemacht

Emma Toldi, BEd
PR-Expertin

Wie der bekannte Kommunikationswissenschafter Paul Watzlawick schon sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Vor allem in Leadership-Funktionen spielt dies eine tragende Rolle. Die „sprachlose FĂŒhrungskraft“ ist das Sinnbild jeder erfolglosen FĂŒhrung. Das gilt in Zeiten mit ruppigen Rahmenbedingungen umso mehr.

cs2, Leadership Kommunikation, Symbolbild Lautsprecher
Pixabay

Von Geburt an ist sie ein grundlegend vitaler und essentieller Teil unseres Lebens, letztlich unseres Selbst: Kommunikation. Zuerst durch Schreie, dann nach und nach durch unsere Worte – unsere Körpersprache stets miteingebunden, ob bewusst oder nicht. Kurzum: Wir alle teilen uns von Kindesbeinen an mit, trotzdem ist gute Kommunikation kein Kinderspiel. 

Wer kennt es nicht? Man sagt „A“ und doch kommt „B“ beim GegenĂŒber an. Denn wahrgenommene RealitĂ€t hat viele Schattierungen. Manchmal ist der Mund schneller als das Gehirn. Oder man hat schlechte Laune und lĂ€sst das auch die anderen spĂŒren. All das ist menschlich und passiert sogar den Besten. Mit Reflexion und Übung kann man solchen Situationen jedoch effektiv entgegenwirken. 

Besonders als FĂŒhrungskraft ist es wichtig, sich der Macht der eigenen Worte und Körpersprache bewusst zu sein. Richtig eingesetzt, ist Sprache ein wesentlicher SchlĂŒssel zum Erfolg. Sie ermöglicht es, andere zu begeistern, zu motivieren, aufzumuntern oder zu Bestleistungen anzuspornen. Umgekehrt kann schlechte Kommunikation auch viel zerstören.

Das gekonnte Einsetzen von richtiger Leadership-Kommunikation sollte also zum Repertoire einer jeden FĂŒhrungskraft gehören und macht oft den entscheidenden Unterschied zwischen guter und schlechter FĂŒhrung, zufriedenen und unzufriedenen Mitarbeitern, Erfolg und Misserfolg.

Hier einige Punkte, die in keiner guten Leadership-Kommunikation fehlen dĂŒrfen: 

Klare Botschaften auf Augenhöhe

Sie wissen, was Sie (sagen) wollen: Jetzt geht es um das „Warum“. Je besser ein Mitarbeiter das Ziel hinter seiner Aufgabe versteht, umso motivierter und effizienter wird er sie abwickeln. ErklĂ€ren Sie, was Sie wieso haben wollen und bieten Hintergrundinformationen, anstatt einfach nur einzufordern. 

Achten Sie darauf, Ihrem GegenĂŒber mit „Ich“- und Wir-Botschaften zu begegnen. So bringen Sie Ihre Sichtweise nĂ€her, ohne bewertend auf den anderen zu wirken, bilden aber auch gleichzeitig eine gemeinsame Basis. Haben Sie ein offenes Ohr und geben Sie dem Mitarbeiter das GefĂŒhl, dass er bei Fragen jederzeit auf Sie zukommen kann. Ein unnahbarer Chef, der nie von seinem sinnbildlichen hohen Ross steigt, wird nicht gerade Sympathiepunkte sammeln. Womit wir gleich zum nĂ€chsten Punkt kommen: der Empathie.

Sein GegenĂŒber verstehen

Ein respektvoller Umgangston – ob gesprochen oder geschrieben – ist in gelungener Kommunikation das A und O. Dass sich Ihre Kollegen und Mitarbeiter mit einem „Bitte“ und „Danke“ wertgeschĂ€tzter fĂŒhlen als ohne, liegt auf der Hand. Empathie – die FĂ€higkeit, sich in andere hineinzuversetzen und ihre GefĂŒhle nachzufĂŒhlen – ist ein wesentliches Asset in der FĂŒhrungsriege. Nicht umsonst heißt es „empathy is the key“. Der Mensch möchte wahrgenommen und wertgeschĂ€tzt werden. Ein guter Kommunikator versetzt sich in die Lage seines GegenĂŒbers und schafft es dadurch, ihn besser zu verstehen, fĂŒr die richtigen Aufgabengebiete einzusetzen und Konflikten sowie MissverstĂ€ndnissen entgegenzuwirken.

Mit AuthentizitÀt punkten

Als FĂŒhrungskraft will man StĂ€rke und Kompetenz ausstrahlen. Doch man muss dabei aufpassen, seine menschliche Seite nicht zu sehr zu untergraben. 

Bei schwierigen Meetings kann ein Pokerface hilfreich sein, es sorgt in der Mitarbeiterkommunikation jedoch fĂŒr Unnahbarkeit. Ein schwer einschĂ€tzbarer Mensch wird oft als unsympathisch wahrgenommen. Eine emotionslose FĂŒhrung raubt bei den MitarbeiterInnen Kraft, schĂŒrt Ängste und ruft Unsicherheiten hervor. Wer fĂŒhren will, muss somit lernen, Emotionen zu wecken und auch seine eigenen zu zeigen. Ein authentisches, nahbares Auftreten schafft zwischenmenschliche Resonanz, eine offene Unternehmenskultur und die besten Grundpfeiler fĂŒr ein harmonisches Miteinander. 

Kommunikationsprobleme lösen

Immer harmonisch geht es nicht. Punkt. Das muss es auch nicht. NatĂŒrlich ist es gut, Konflikte zu vermeiden, doch noch wesentlicher ist es, sie lösen zu können. 

Eine Entscheidung, die nicht jedem gefĂ€llt, eine Richtlinie, die andere nicht verstehen, Unzufriedenheit im Team oder einfach nur kommunikative MissverstĂ€ndnisse: Spannungen können schnell entstehen – und mit den richtigen Handlungsschritten und Worten ebenso flott wieder verschwinden. Der SchlĂŒssel hierfĂŒr ist eine Mischung aus bereits erwĂ€hnten Punkten:

  • Eine positiv empfundene Unternehmenskultur 
  • Die FĂ€higkeit, sich in andere hineinzuversetzen
  • Vermittlung von Ich-Botschaften
  • Kommunikation auf Augenhöhe 
  • Klar nachvollziehbare und vermittelte Entscheidungen

Greift man auf diese Punkte zurĂŒck, hat man das beste Werkzeug in der Hand, um Konfliktsituationen schnell zu entschĂ€rfen.

Mit Lob & Kritik fördern

Fehler passieren, denn niemand ist perfekt. Ein Missgeschick ist immer unangenehm, kann jedoch fĂŒr eine große Lernkurve sorgen. Wichtig ist also, wie man damit umgeht. 

Eine offene Fehlerkultur gehört zu jeder guten Zusammenarbeit dazu. Zeigen Sie VerstĂ€ndnis, anstatt anzuprangern. Wenn mal etwas gehörig schief geht, dann fragen Sie sich: Welchen Umgang wĂŒrde ich mir in dieser Situation wĂŒnschen? 

Ziehen Sie gemeinsam mit Ihrem Mitarbeiter ein ResĂŒmee und halten Sie fest, was man beim nĂ€chsten Mal anders machen kann. 

Fördern Sie die StĂ€rken Ihrer Mitarbeiter und bekrĂ€ftigen Sie diese in ihren Leistungen. Verpacken Sie Kritik nach einem ernst gemeinten Lob als Verbesserungsvorschlag. Besonders die jungen Generationen (Y und Z) erwarten sich Offenheit, WertschĂ€tzung und regelmĂ€ĂŸiges Feedback. 

Mit Menschlichkeit punkten

In unserer schnelllebigen Zeit, in der E-Mail- und WhatsApp-Kommunikation dominiert, darf man eines nicht vergessen: Menschlichkeit kann nicht digitalisiert werden. Besonders jetzt in Coronazeiten, in denen soziale Kontakte nur eingeschrĂ€nkt möglich sind, wollen Menschen genau das: einander sehen, sich austauschen, nahbar sein und den Zusammenhalt spĂŒren. 

Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern und Ihrem Team, dass sie Ihnen am Herzen liegen. Geben Sie ihnen das GefĂŒhl, in Prozesse miteinbezogen zu werden und finden Sie kreative Möglichkeiten, um den internen Zusammenhalt zu stĂ€rken. Sei es eine kleine Aufmerksamkeit per Post, eine motivierende Botschaft per Mail oder ein anspornendes Online-Teamevent: Ihnen stehen viele Wege offen – Sie mĂŒssen sie nur gehen.

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  1. IHRE THEMENSTELLUNG: Sie beschreiben uns pointiert Ihre Herausforderung oder Ihr konkretes Projekt. Per Mail oder in einem persönlichen oder virtuellen GesprĂ€ch.
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