/ Social Media Kommunikation

Was ist Influencer-Marketing und wie geht es richtig?

Verena Schwarzinger
Senior Content Managerin

Am Anfang sahen Marken darin das Allheilmittel und Influencer das große Geld. Mittlerweile hat sich ein gewisser Pragmatismus breitgemacht. Zusammengefasst gibt es heute jene,

  • die es probiert haben und es nun nicht mehr tun (in den meisten Fällen, weil sie das Instrument nicht richtig angewandt haben).
  • Dann jene, die darüber immer noch nachdenken, aber sich über Influencer-Marketing nicht drübertrauen, weil es „vielleicht doch nicht zu ihnen passt“ oder „weil nicht klar ist, wer, wie, wann, wie lange usw.“.
  • Und dann gibt es jene, die Influencer-Marketing in ihre Marketingstrategie integriert haben. Denn diese Form des Marketings hat sich professionell am Markt etabliert und auf beiden Seiten zu einer seriösen Werbe- bzw. Kommunikationsform entwickelt. 

Was ist dieses Influencer-Marketing nun?

Influencer Marketing, Symbolbild-Schafherde auf Wiese mit blauem Himmel
©pexels

Meinungsbildner, sogenannter Influencer, ist jemand, der sich in seinen Communities herumtreibt - das kann über alle Social Media Netzwerke erfolgen, aber auch über Print oder zB Vorträge, Events, etc. Diese Influencer haben mit ihrem Tun und ihren Meinungen Einfluss auf Entscheidungen ihrer Follower bzw. Anhänger. Denn kaum eine Zeit heischte nach mehr Vorbildern und "Role Models" als die heutige. 

Übrigens: Influencer ist nicht gleich Influencer. So kann in Bloggern, Social Media Influencern, Journalisten und Redakteuren unterschieden werden. Ja, auch klassische Medien sind Meinungsbildner - das lassen hippe Digitals gerne einmal links liegen.

Blogger: Sie führen einen eigenen Blog wie ein Tagebuch, das sich intensiv mit einem oder mehreren Themenbereichen von Lifestyle bis Reisen, Kulinarik oder Kinder beschäftigt.

Social Media Influencer: Sie haben eine große Fangemeinde auf Facebook, sind bekannte YouTuber oder Instagram-Berühmtheiten. Erfolgreiche Influencer können da eine Follower-Anzahl in hohen fünf-, sechs- oder gar siebenstelligen Größenordnungen aufweisen. Da geht dann bezüglich Reichweite und Vermeidung von Streuverlusten die Post ab!

Journalisten und Redakteure: Ja und bekannte Persönlichkeiten der Printmedien waren eigentlich Influencer der ersten Stunde, auch heute haben sie noch Power, das sollte man nicht unterschätzen bzw. vergessen.

Um diese Millionen an Anhänger, die die unterschiedlichsten Influencer aufweisen, auch für ein Unternehmen oder für ein Produkt nutzen zu können, bieten diese immer wieder Kooperationen an. Andere – gerade Medienvertreter – stehen für objektive und nicht käufliche Positionen. Hier ist man mit einer professionellen Medienarbeit bzw. Influencer Relations am besten unterwegs.

Doch wie kommt man überhaupt als Unternehmen zu „seinem Influencer“?

Grundsätzlich gilt hier: Prüfe wer sich (ewig) bindet!

Meinungsmacher müssen zur Philosophie und zu den Markenwerten des Unternehmens passen. So steht jeder Konzern für bestimmte Produkte oder spezielle Leistungen, für Qualität und Werte. Fragen, die Sie sich stellen sollten: Wofür steht diese Person? Gehen die Ansichten in dieselbe Richtung? Gibt es eine ähnliche Zielgruppe? Also bitte mögliche Partner unter die Lupe nehmen, Aktivitäten, Postings im Social Net verfolgen, Blogbeiträge und weitere Veröffentlichungen lesen – so finden Sie den sinnbildlich passenden Deckel der auf den Topf passen soll.

Vor allem das Thema der ähnlichen Zielgruppe muss gut recherchiert sein. Es ist schon toll, wenn Influencer unzählige Fans bei Instagram haben oder Größen bei YouTube sind. Doch all dies ist für Ihr Unternehmen letztlich irrelevant, wenn sich Ihre Zielgruppe dort nicht herumtreibt. Die Zusammenarbeit braucht daher als oberste Voraussetzung eine ähnlich definierte Zielgruppe, um Vertrauen und Loyalität zum Unternehmen, zum Produkt und auch zum Infuencer aufzubauen.

Und wie lernt man diese Influencer nun kennen?

Ein proaktives Influencer-Marketing lebt vom Networking, also doch wieder back to the roots. Am besten sind persönliche Gespräche zum Beispiel im Rahmen von Veranstaltungen, bei denen man sich zwanglos austauschen und einmal kennenlernen kann. Gutes Netzwerken braucht auch Zeit und gelingt nicht von heute auf morgen. Denn entschließt man sich gegenseitig zu einer Kooperation und Partnerschaft, geht der Prozess des Storytellings erst richtig los.

Und nicht vergessen: Was können Sie dem Meinungsbilder als Gegenleistung bieten? Denn eine funktionierende und auch erfolgreiche sowie nachhaltige Influencer-Marketing-Strategie wird nur gelingen, wenn sich für beide Seiten eine Win-Win-Situation ergibt.
Zusammengefasst: Influencer betreiben klassisches Empfehlungsmarketing, meist in Form einer digitalen Mundpropaganda. So ist nicht das Unternehmen, sondern der Influencer der Absender der Werbe- bzw. Marketingbotschaft. Dadurch wird diese oftmals nicht direkt als Werbung wahrgenommen, sondern vielmehr als Empfehlung eines „neutralen“ Dritten, „der es ja wissen muss“.

In einigen Branchen haben Influencer einen überdurchschnittlich großen Einfluss auf die Vermarktung und den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen, aber auch auf die Positionierung von Unternehmen und Marken. Vor allem der Fashion- und Beauty-Bereich, aber auch Lifestyle, Travel, Fitness und Food sind stark „infizierte“ Themenbereiche. Aber Achtung: Ihrer kann der nächste sein! Denn die Felder des Influencer-Marketings werden immer weitläufiger – und wichtiger!

Haben Sie dazu Kommentare oder Rückfragen? Dann freue ich mich auf Ihre Nachricht: office@cs2.at.

Verwandte Nachrichten