Contentplanung: Geheimrezept zur perfekten Redaktionsplanung
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Selbst millionenschwere Unternehmen haben mit ihm zu kämpfen: mit dem schwierigen König Content. Welcher Content funktioniert und ist relevant für meine Zielgruppe? Woher bekomme ich neue Ideen? Wie bringe ich die Idee wirklich in die Umsetzung? Wie schaffe ich Nachhaltigkeit? Wie schaffe ich Spannung und spanne gleichzeitig einen roten Faden der Kontinuität? Ist das Risiko nicht zu hoch mit neuartigen Ideen gegen eine Wand zu fahren? Und, und, und.
Redaktionsplanung nach dem 70/20/10 Prinzip
Dass richtiger Content aber für einen gelungenen Markenauftritt unabkömmlich geworden ist, müsste mittlerweile jedem klar sein. Coca Cola war es 2001 jedenfalls schon klar. Mit ihrer Strategie „Content 2020“1, waren sie ihrer Zeit ganze 20 Jahre voraus.
Interessanterweise bedienten sie sich beim Thema Contentplanung einem Lernmodell aus den 1960er Jahren und adaptierten es erfolgreich auf die Bedürfnisse des Content Marketings - Recycling ist wohl in jedem Kontext gut, wie Sie gleich noch sehen werden.
Dabei handelt es sich um das Planungsmodell 70/20/102, mit dem die Ressourcen und die Zeit der Mitarbeiter effizienter eingeteilt werden können.
- 70 % der Inhalte bestehen dabei aus erprobtem und etabliertem Content, der somit weniger Ressourcen verbraucht, weil es bereits funktionierende Produktionsprozesse gibt. Hier ist das Risiko gering.
- 20 % der Content-Aktivitäten sollten sich auf die Weiterentwicklung eines Teils dieser etablierten 70 % konzentrieren. Ein Beispiel wäre eine saisonale Anpassung. Das Risiko bleibt ebenfalls gering.
- 10 % der Inhalte sind mit etwas Glück und Können der 70 % und 20 % Content von Morgen. Hier wird mit neuen Ideen experimentiert. Das Risiko, dass der Content „nicht funktioniert“, ist gegeben, da die Gefahr besteht, dass manche Ideen bei der Zielgruppe nicht zünden. Aber ganz ehrlich: Wenn sich der neue Content im Rahmen des Passenden für das Unternehmen und die Zielgruppe befindet, kann letztlich nicht allzu viel passieren.
Der Weg zum guten Content
Um die ersten beiden Punkte, also den etablierten Content, zu identifizieren, steht eine Webanalyse an, um einen Überblick über die vorhandenen Inhalte zu bekommen. Ein profundes Wissen über die Content Performance dient als Basis für eine erfolgreiche Content Planung. Hier müssen Sie sich Fragen stellen, wie:
- Warum sind manche Inhalte beliebter in den sozialen Medien? Warum werden sie mehr geteilt und andere wiederum weniger?
- Wonach sucht meine Zielgruppe? Welche Begriffe verwenden sie? Sprich: Was braucht sie?
- Warum ist die Verweildauer der User auf meiner Website so lange? Liegt es an den tollen Inhalten oder daran, dass Content fehlt und sie danach suchen?
Haben Sie nun den „trockenen“ Analyse-Teil erfolgreich absolviert und wissen, was in den 70 % bzw. 20 % Topf gehört, dann folgt der spaßige Teil, nämlich das Experimentieren. Hier geht es primär um Ideenfindung, die sich je nach Unternehmen einfacher gestaltet oder eben nicht:
- Ein Anbieter für Yogamatten wird keine großen Probleme haben, interessanten Content zu identifizieren. Bei vermeintlich trockeneren, komplexeren Themen, wie B2B oder der Finanzbranche, muss man schon etwas kreativer werden: So kann beispielsweise ein Buchhalter kostenlose Excel Tabellen als Vorlage für die eigene Buchhaltung anbieten.
- Ein allgemeiner Tipp ist der klassische journalistische Weg, an neue Contentideen heranzugehen, nämlich aktuelle Trends und News nicht aus dem Auge zu verlieren. Wenn Ihnen ein Thema auffällt, das für Ihr Unternehmen interessant ist, dann bauen Sie es in Ihren Redaktionsplan ein.
- Aus Content-Partnerschaften können kostengünstige Alternativen zur Generierung von hochwertigem Content werden. Ein gelungenes Beispiel stammt vom Möbelriesen Ikea, der gemeinsame Sache mit einem Comedian machte.3 Dieser zog für eine Woche kurzerhand bei Ikea ein und postete kurze Clips seiner Erlebnisse auf Youtube. Das Ergebnis war ein gesteigerter Umsatz für Ikea und Berühmtheit über Nacht für den Komiker.
- Werden Sie zum Content-Kurator und nutzen Fremd-Content für die eigene Seite. Zielgruppenkonforme Inhalte können so kostengünstig im passenden Kontext für die eigenen Zwecke verwendet werden. Beispiele dafür wären das Zitieren von Expertenaussagen oder das Einbinden von User-generated Content. Hier gilt allerdings: Fair und professionell bleiben und auf eine sorgfältige Angabe der Quellen achten.
- Last but not least kann man diverse Tools für sich arbeiten lassen. Diese spucken automatisch zahlreiche Unterthemen zu Ihrem gewünschten Thema aus. Ein Beispiel für ein kostenloses Tool als Inspirationsquelle wäre answerthepublic.com.
- Mehr zum Thema "Was ist guter Content?" finden Sie hier.
Fazit: Nicht auf die Relevanz des Contents vergessen
Beim Betrachten der gesammelten Content-Fundstücke sollten Sie nie Ihre Strategie-Ziele und Ihre Zielgruppe aus den Augen verlieren. Es geht nicht darum, das Netz nonstop mit Content zu bombardieren, sondern darum, sogfältig zu selektieren, was das Business unterstützt.
Zusammen mit der 70/20/10 Regel verliert man auch den Kosten-Nutzen-Faktor nicht aus den Augen.
Falls Sie mehr Infos wünschen oder Feedback für unshaben, dann freue ich mich auf Ihre Nachricht: office@cs2.at