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„Fröhliche Weihnacht
“: Mitarbeiterkommunikation zum Fest in Zeiten der Coronakrise

Verena Schwarzinger
Senior Content Managerin

Das Jahr 2020 wird als das Jahr der Coronapandemie in die Geschichte eingehen. Aus einer weltweiten Gesundheitskrise ist eine zusĂ€tzliche Weltwirtschaftskrise geworden: Umsatz- und Ertragseinbußen, Kurzarbeit, KĂŒndigungen und eine drohende Insolvenzwelle im nĂ€chsten Jahr sind die Folge. Auch die Mitarbeiter waren heuer besonders gefordert, gleich ob in BĂŒros, Produktionsbetrieben oder im Dienstleistungssektor. 2020 braucht es daher besondere Worte der WertschĂ€tzung, warum nicht in einer Sonderausgabe eines Mitarbeitermagazins?

Interne Kommunikation in der Krise

Mitarbeiterkommunikation, Schriftzug XMAS
Pixabay

Mitarbeiterkommunikation ist vor allem in Krisenzeiten noch herausfordernder – und gleichzeitig umso notwendiger. Das heurige Jahr hat deutlich aufgezeigt, wie wichtig eine aktive, transparente und kontinuierliche interne Kommunikation ist. Denn Kurzarbeit, Home Office und Co. haben den Austausch und den Zusammenhalt in Unternehmen per se nicht gestĂ€rkt – oftmals im Gegenteil. Und CEOs, GeschĂ€ftsfĂŒhrer und das Management hatte vor allem die KrisenbewĂ€ltigung und Sicherstellung des wirtschaftlichen Weiterbestehens des Unternehmens auf der Agenda. Nicht zu selten wurden so genau jene, die die ErfolgstrĂ€ger eines Unternehmens sind, vernachlĂ€ssigt: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, sagte Paul Watzlawick. Fehlende Kommunikation kommt bei den Mitarbeitern an – aber definitiv nicht so, dass es fĂŒr das Unternehmen, die LoyalitĂ€t, die Motivation, den Zusammenhalt gut wĂ€re. Und Mark Twain sagte: "Wer nicht weiß, wohin er will, darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt!“ Wenn die Zeiten schwieriger werden, wird die Ausrichtung umso wichtiger, um den eingeschlagenen Weg zu halten. Diese fĂŒhrenden Aufgaben sollten in Krisenzeiten von CEOs und GeschĂ€ftsfĂŒhrer und in weiterer Folge auch vom Management wie Team-, Abteilungs- und Bereichsleiter erfolgen. VerlĂ€sslich, konsequent – und empathisch.

Das Mitarbeitermagazin: Informationsquelle und Bindeglied

Jetzt Mitte November ist es wieder soweit – zumindest in Österreich: fĂŒr viele sind die eigenen vier WĂ€nde nun auch wieder Arbeitsplatz. Der „Lockdown light“ soll zunĂ€chst bis Ende November andauern. Doch wie werden die letzten Wochen des Jahres verlaufen? Werden die Zahlen der Neuinfektionen sinken? Wird die Gastronomie und Hotellerie wieder aufsperren können? Wird die Kurzarbeit eingestellt? Fragen ĂŒber Fragen, die zum jetzigen Zeitpunkt wohl niemand schlĂŒssig beantworten kann.

Daher sollte sich die UnternehmensfĂŒhrung – CEOs, GeschĂ€ftsfĂŒhrer – aber auch Kommunikatoren auf ein Tool besinnen, das die Mitarbeiter sowohl zu Hause, als auch im Unternehmen erreichen kann, gut in der Hand liegt, die weitere Ausrichtung skizziert und die WertschĂ€tzung ĂŒbermittelt, die nach diesem Jahr noch angebrachter und gefragter als sonst ist: das Mitarbeitermagazin.

Mitarbeiter wollen in eine stabilisierende (Arbeits)Welt eintauchen – und nehmen Familienmitglieder gleich mit. Das Magazin dient nicht nur als Informationsquelle fĂŒr die Mitarbeiter. Es dient als gemeinsamer Anker, als Teaminstrument, sorgt fĂŒr StabilitĂ€t und gibt Sicherheit. Und ja, es kann auch dazu dienen, nicht so erfreuliche Informationen besser zu erklĂ€ren und so besser zu vermitteln.

Themen fĂŒr die „Weihnachtsausgabe“ des Mitarbeitermagazins

  • Ein RĂŒckblick auf das Jahr 2020: Wie ist es gelaufen? Was wurde gut gemacht? Was wurde gemeinsam geschafft?
  • Wie wird das neue Jahr? Was sind zentrale Ziele? Und die großen Herausforderungen?
  • Meilensteine des Jahres, Erfolgsstories, Best Practices
  • Themen, von heute, die die Zukunft von morgen symbolisieren
  • Lehrlinge, neue Produkte, Awards, neue Anlagen usw. 
  • Mitarbeiterstimmen, Mitarbeiterfotos: denn sie alle sind das Unternehmen
  • Und: WertschĂ€tzung, Danke, Lob vom CEO bzw. GeschĂ€ftsfĂŒhrer

Ein Mitarbeitermagazin vor Weihnachten dient so auch als Bindeglied zwischen Belegschaft und GeschĂ€ftsfĂŒhrung, wenn keine Weihnachtsfeier stattfinden kann, bei der sich der Chef in einer Rede an die Mitarbeiter wendet. Doch genau diese gemeinsame Ansprache ist so wichtig, denn um eine Krise, wie die aktuelle Gesundheits- und Wirtschaftskrise zu meistern, mĂŒssen von der Reinigungsdame bis hin zum CEO alle an einem Strang ziehen.

Das Mitarbeitermagazin sollte vor allem in Krisenzeiten ein wichtiger Teil im vielfĂ€ltigen analogen und digitalen Kommunikationsmix in einem Unternehmen sein. Denn auch wenn die Kollegen nicht im Unternehmen sind, können sie erreicht werden und verdienen WertschĂ€tzung. Fast die HĂ€lfte der Befragten einer Untersuchung zeigte sich ĂŒberzeugt, dass das Mitarbeitermagazin sich besonders eignet, um strategischen und emotionalen Kontext zu vermitteln.1

Die 3 wesentliche Aufgaben eines Mitarbeitermagazins:

1. Motivation: Die publizierten Themen sind personalisiert durch Mitarbeiter im Unternehmen, aus der Abteilung, die man kennt oder zumindest schon einmal gesehen hat. Man sieht als Leser hin, sieht den Content fĂŒr sich als relevant an. Es stehen die Mitarbeiter als wesentlicher Erfolgsbringer im Mittelpunkt, kommen zu Wort, schaffen NĂ€he. Auch WertschĂ€tzung wird zum Ausdruck gebracht. So wird das GefĂŒhl vermittelt, gesehen, gehört und verstanden zu werden. Dies alles gemeinsam fĂŒhrt zu einer Leistungssteigerung und zu mehr Motivation, was wiederum zum Erfolg des Unternehmens beitrĂ€gt.

2. IdentitĂ€t: Vor allem in Krisenzeiten braucht es den Zusammenhalt. Nach dem Motto: Wir sind gemeinsam das Unternehmen und halten auch in schweren Zeiten zusammen. Jeder ist ein Teil und bringt sich ein. Aus einer Krise heraus ergeben sich stets Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und zu lernen, sich strategisch neu oder anders auszurichten. In einem Mitarbeitermagazin kann dies verschriftlicht kommuniziert werden. Mitarbeiter werden miteinbezogen, es entsteht ein Wir-GefĂŒhl. Das Mitarbeitermagazin ist ein wesentlicher Faktor im Identifikationsprozess der Belegschaft und loyale Mitarbeiter sind die besten Unternehmensbotschafter und ErfolgstrĂ€ger, die man sich wĂŒnschen kann.

3. Information: Medien wie auch das Mitarbeitermagazin sollen in erster Linie informieren. Hintergrundinformationen zur Branche, zum eigenen Unternehmen werden gegeben, ein Überblick zum großen Ganzen wird mitgeteilt. Eine Mischung aus Information und Unterhaltung durch sachlich aufbereitete Artikel, aber auch Fotos vom letzten Meilenstein oder eine Mitarbeiterumfrage können zur Auflockerung dienen. Vor allem auch etwas heikle Themen können in einem Mitarbeitermagazin thematisiert werden, da Raum fĂŒr ErklĂ€rung und Aufbereitung gegeben ist. Der Umgang mit der Coronakrise wĂ€re ein solches. Informationen aus dem Unternehmen geben den Mitarbeitern zudem Orientierung, zeigen Ziele auf und fördern die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur.

Fazit

In Krisenzeiten mĂŒssen Unternehmen ihre Kommunikation an die Mitarbeiter weiter verstĂ€rken. Und das auf allen möglichen KanĂ€len: Slack, Social Media oder Mails sind im daily business wichtige digitale Tools, die rasch Informationen transportieren und Dialoge aufbauen. Doch zu Weihnachten soll es dann schon „etwas mehr sein“. Ein Weihnachtsmail kommt gar nicht so selten vor, ist aber als alleinige Botschaft des Top-Managements schon etwas dĂŒrr.

Ein gedrucktes Mitarbeitermagazin zeigt den Kollegen die WertschÀtzung, die sie vor allem heuer im Krisenjahr mehr als verdient haben. Und sei es nur die einzige Sonderausgabe angesichts des Coronajahres: effizient produziert, pointiert verfasst, mit viel Wirkung in der Belegschaft platziert.

Haben Sie dazu Kommentare oder RĂŒckfragen? Dann freue ich mich auf Ihre Nachricht: office@cs2.at

[1] SCM: Zukunft des Mitarbeitermagazins im deutschsprachigen Raum

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