/ Kommunikation & Strategie

Wie gelingt ein erfolgreiches Kundenmagazin?

Mag. Bianca Valdés López
Content Managerin

Werbung nervt. Das ist allgemein bekannt. Aber wussten Sie, dass jeder zweite Leser ein Produkt gekauft hat, weil es in einem Kundenmagazin vorgestellt wurde1? Warum das so ist und wie erfolgreiches Corporate Publishing aussehen sollte, erfahren Sie in den nächsten Zeilen.

Was bringt ein Kundenmagazin?

Kundenmagazin, cs2, Herr beim Kaffee trinken und Magazin lesen
Pexels

So banal es klingen mag, so essentiell ist es, dass jeder im Unternehmen seine Leistungen klar darauf ausrichtet: Um als Unternehmen zu überleben braucht man Kunden, die kaufen. Am besten treue, denn sie sind unverzichtbar. Nicht umsonst wirbt jeder, analog wie digital.

Werbung im Internetzeitalter ist leichter, würde man meinen. Mit ein paar Klicks hat man eine Werbekampagne erstellt. Aber sie ist gleichzeitig schwerer denn je, weil Kunden sich von Werbung überschwemmt fühlen. Sie strömt gemeinsam mit einer Vielzahl anderer Informationen in so einer hohen Menge auf die Menschen ein, dass diese einfach dicht machen und jede noch so auf ihr Profil zugeschnittene Werbung ignorieren.

Die Kunst, (potentielle) Kunden zu erreichen liegt mittlerweile nicht nur darin, relevant zu sein, sondern tatsächlichen Mehrwert zu bieten. Kundenmagazine bieten hier ideale Voraussetzungen, wenn man sie professionell umsetzt:

  • Kundenbindung:

Sie erreichen mit einem Kundenmagazin punktgenau die Menschen, die Sie schon einmal für Ihr Unternehmen gewinnen konnten, die Ihre Produkte oder Dienstleistungen bereits kennen, also Interesse haben. Sie müssen nicht Ihre Botschaften in die Welt hinausschreien, in der Hoffnung, dass Sie sich damit Gehör schaffen und der Richtige sie aufnimmt und sich angesprochen fühlt. Stattdessen können Sie die Bindung stärken.

Auch eine Marketagent-Studie bestätigt das: 41,5% der Österreicher empfinden durch Kundenmagazine eine stärkere Bindung zum jeweiligen Unternehmen.1

  • Imagesteigerung:

Durch gute Inhalte können Sie sich eine Expertenposition erarbeiten. Denn im Gegensatz zu digitalen Auftritten haben Sie in einer Kundenzeitschrift genügend Platz, wertvolle Informationen zu Ihrem Fachgebiet zu teilen. Sie müssen die Informationen nicht auf ein paar Zeilen zusammenpressen, damit sie in ein Werbeposting, auf ein Plakat oder in einen kurzen digitalen Beitrag passen. So gewinnt bzw. schärft man das Vertrauen seiner Kunden nachhaltig.

  • Begehrlichkeiten wecken:

Eine Kundenzeitschrift bietet die Gelegenheit, Kunden nicht mit Fakten zu langweilen, sondern sie auf eine Reise mitzunehmen, die in ihnen Zufriedenheit generiert und gleichzeitig Wünsche weckt, die sachlich und emotional sind.

Wenn Sie beispielsweise Wohnwägen verkaufen, bietet sich die einmalige Möglichkeit Ihren Kunden zu zeigen, was man alles damit erleben kann. Nehmen Sie sich Antoine de Saint-Exupérys bekannte Aussage zu Herzen, dass man, wenn man ein Schiff bauen will, vor allem die Sehnsucht nach dem Meer erwecken muss. Übersetzt heißt das: Haben Sie den Leser emotional an der Angel, durchforstet er unaufgefordert Ihre Website nach Produktangeboten.

  • Entschleunigen:

In unserem hektischen Zeitalter der Informationsüberflutung gibt es eine Sehnsucht nach (informativer) Entschleunigung und mehr Haptik im Leben. Analoge Medien sind so kein Schritt zurück in eine Zeit vor dem „digital change“, sondern ein Schritt in die richtige (entstressende) Richtung – ergänzend zu all den starken Tools und Channels der digitalen Welt.

Zu einem Kundenmagazin greift man in ruhigen Momenten, beim Kaffee trinken oder beim Sonnenbaden auf der Terrasse. Selbst im B2B Bereich können Sie mit der richtigen Darstellung und Informationstiefe hartgesottene Einkäufer gut adressieren. Sie haben mit einem Kundenmagazin die einmalige Möglichkeit, Ihren Kunden nicht nur etwas verkaufen zu müssen, sondern ihn auch mit unterhaltsamen, informierenden und wertvollen Artikeln zu versorgen -  und damit die Customer Journey zu bereichern und den Unterschied zu machen.

Die Do’s & Don’ts guter Kundenmagazine

Kundenmagazine sind nicht neu. Es gibt unzählige Exemplare und viele davon sind leider vergebene Liebesmühe, denn sie landen ungelesen im Altpapier, weil sie nicht gut gemacht sind.

Das muss aber nicht sein, wenn man es richtig anstellt:

  • Mehrwert:

Sie müssen dazu Ihre Kunden kennen und wissen, was sie interessiert – und was sie brauchen. Bedürfnisse sind die Basis für Relevanz. Und Relevanz die Basis dafür, dass das, was Sie kommunizieren auch wahrgenommen wird. Superlativen und Marketingsprech alleine sind dazu zu wenig. Neben interessanten Geschichten, Stichwort Storytelling, bieten sich hier Informationen an. Tipps, Rezepte, Erfahrungsberichte, Interviews - je nach Thema sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

  • Relevanz:

Machen Sie einen Selbsttest: Haben Sie sich je für Babywindeln interessiert? Wenn ja, ab wann? Eben, der Zeitpunkt, als man zum Eltern- oder Großelternteil wurde oder zu dem ein nahestehender Mensch ein Baby betreut hat.

Relevanz ist also nicht stabil. Und Relevanz kann auch gebildet werden. Aber eines ist klar: Ohne für sich selbst wahrgenommene Relevanz ist eine Kommunikationsmaßnahme wirkungslos. Mit Kundenmagazinen kann man Relevanzen sehr effektiv herausarbeiten, transportieren, umhegen und auch herausbilden.

  • Kundenmagazine – kein Werbekataloge:

Besteht ein Kundenmagazin aus einer Aneinanderreihung von generischen Botschaften, platten Slogans und Lobeshymnen, dann passiert folgendes - beim ersten Mal wird es kurz aufgeschlagen. Der Leser stellt fest „Aha, das ist nur Werbung“ und wirft es mit hoher Wahrscheinlichkeit weg. Von da an wird es direkt recycelt.

  • Keine versteckte Werbung:

Andere Magazine widmen ganze Artikel einem bestimmten Produkt. Es wird versucht die Werbebotschaft „Das beste Produkt aller Zeiten“ in eine ansprechende Geschichte geschickt versteckt zu verpacken. Die Fakten zum Produkt werden über den Text verteilt eingestreut, scheinbar zufällig. Diese Taktik ist nett, kann aber ebenso wenig gutgehen, denn die Absicht ist eindeutig und bietet dem Kunden nichts, als eine ellenlange Werbeanzeige. Am Ende ärgert er sich nur über die verschwendete Lebenszeit.

Darum: Denken Sie nicht daran, was Sie verkaufen wollen, sondern was Ihre Kunden in Bezug auf die Thematik Ihres Unternehmens bewegt!

  • Grafik:

Nicht nur beim Essen gilt „das Auge isst mit“. Der beste Text wird nicht gelesen, wenn er graphisch unattraktiv verpackt ist. Dafür sind die Augen der Kunden schon zu sehr verwöhnt und somit geschult. Ist die Grafik schlecht, hinterlässt das den Eindruck, man würde sich nicht richtig bemühen bzw. man sei unprofessionell unterwegs. Hier darf also auf keinen Fall gespart werden.

  • Gute Texte:

Das sollte sich bei einem Magazin von selbst verstehen. Deshalb gilt - das ist eine Aufgabe für Profis.

Das Fazit und was es mit einem Kaffee zu tun hat

Stellen Sie sich bei der Erstellung Ihres Kundenmagazins Ihren prototypischen Kunden vor, wie er am Sonntagmorgen seinen Kaffee trinkt und dabei Ihr Kundenmagazin als Lektüre auserkoren hat. Wenn Sie dieses Bild immer in Hinterkopf behalten, bei jeder einzelnen Seite, haben Sie auch die Erwartungen und Reaktionen Ihres Kunden vor Augen und wissen, was für ihn Sinn macht und was nicht. Das ist Mehrwert.

 

Falls Sie mehr Infos wünschen oder Feedback für unshaben, dann freue ich mich auf Ihre Nachricht: office@cs2.at

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