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Content-Marketing: Wie Sie mit Inhalt punkten. Über den Verkauf hinaus!

Verena Schwarzinger
Senior Content Managerin

Schlechtes Content-Marketing ist gespickt mit „abgeschleckten“ Werbebotschaften, aufpolierten Imagetexten und glänzendem Marketingsprech. Gut gemeint, aber letztlich Geldvernichtung. Effektives Content-Marketing geht ganz anders. Es geht um relevante, nützliche, dem User Mehrwert bringende Informationen und Botschaften. Denn man kauft vordergründig keine Bohrmaschine, weil sie blau und nicht allzu schwer ist. Und der Online-Beitrag das Gerät in den höchsten Tönen lobt. Sondern weil man seine Wohnung verschönern möchte und Löcher in der Wand braucht, um Bilder aufzuhängen. Was das für uns Kommunikatoren und Marketer heißt und was SEO und SEA damit zu tun haben? 

 

Ein Beispiel

Content-Marketing, Schriftzug "Content"
@ pixabay

Stellen Sie sich vor: Sie überlegen im Sommer Urlaub in Österreich zu machen. (Das ist übrigens immer ein heißer Tipp.) Zunächst werden Sie wohl im Netz auf die Suche nach passenden Destinationen gehen. Laptop oder Smartphone an, Browser auf, Google aktivieren. In die Suchmaske geben Sie ein: Urlaub in Österreich beste Destination

OK, 2.610.000 Ergebnisse. Zunächst zwei Anzeigenplatzierungen, dann zeigt Google beliebte Reiseziele mit Fotos, dann folgt: „Nutzer fragen auch“ und danach kommen Einträge mit Headlines wie „10 Geheimtipps für außergewöhnliche Kurztrips in Österreich“, „Österreich-Urlaub: das perfekte Ziel für jeden Typ“ oder „Sommerurlaub in Österreich, Familienurlaub und Badeseen“.

Damit meine Botschaften als relevant wahrgenommen werden können, muss mein Beitrag erst einmal in das Blickfeld des Users kommen. Der beste Beitrag verhallt im Cyberspace, wenn er im Google-Ranking auf Platz 134 liegt – er muss gar nicht einer der Letzten der 2.610.000 Treffer sein. Nämlich vor allem dann, wenn der User noch sehr allgemein das World Wide Web nach Informationen absucht und sein grundlegendes Bedürfnis so mit Angeboten matchen möchte.

Das Google Ranking: SEO, SEA & professionelles Content-Marketing

Als – im konkreten Fall - Tourismusregion, Hotel- oder Gastronomiebetrieb ist es also ein Must-have, dass Websites, Blogs oder andere generelle Informationen hier angezeigt werden. Zwei Hebel setzen hier an:

  • SEO, also Search Engine Optimization, bedeutet, dass die Website mit ihrem Content so aufbereitet ist, dass sie von Suchmaschinen zu definierten Schlüsselworten optimal gefunden und gut gerankt wird.
  • SEA, Search Engine Advertizing, ist die bezahlte Platzierung bei Suchmaschinen. Das macht Sinn, denn SEO wirkt, hat aber trotzdem seine Grenzen. Das Ranking wird mit SEA so noch weiter verbessert.

Aber die Erfolgsgarantie ist damit noch nicht gegeben. Denn auch gefundener Infomüll bleibt letztlich: Infomüll.

  • Damit kommt professionelles Content-Marketing ins Spiel. Denn Sichtbarkeit ist zwar eine Erfolgsvoraussetzung, aber per se noch kein Erfolgsgarant. So bringt es auch nicht den gewünschten Effekt, einfach zahllose Werbeanzeigen zu schalten, sondern Sie müssen mit gutem Content punkten.

Es gilt: Von Usern gefunden werden, Vertrauen aufbauen, Begehrlichkeiten wecken und damit (potentielle) Kunden kognitiv und emotional gewinnen.

4 Impulse für ein funktionierendes Content-Management

Wie gelingt es, im daily business konsequent Content zu produzieren - regelmäßig, nachhaltig, wahrheitsgetreu

  1. Ziele definieren: Content-Marketing braucht Ziele, von denen Maßnahmen abgeleitet werden. Dies sind zum Beispiel eine Content-Strategie, eine Social-Media-Strategie etc. Eingebettet in die Unternehmensziele aber auch die Ziele des Marketings bzw. der Unternehmenskommunikation. Welche Kanäle werden bedient, welche Metathemen werden kommuniziert und was wollen wir erreichen – Anfragen, Newsletter-Anmeldungen, Buchungen, Käufe?
     
  2. Doing: Schaffen Sie es pro Woche bis zu drei Blogbeiträge, LinkedIn Artikel, Postings für Social Media, News oder externe Kommunikationsmaßnahmen umzusetzen? Um laufend Content zur Verfügung zu haben, braucht es Planung und Kapazitäten. Ein Redaktionsplan (mehr zum Thema hier), strukturierte Prozesse, ein Team und relevante Tools sind in dieser Phase unumgänglich. Wer schreibt was, zu welchem Thema, in welcher Form, für welchen Kanal, bis wann. Und zum Text: Wie sieht es mit den Visualisierungen aus? Bis hin zum starken Videocontent, der dem geschriebenen Wort in vielerlei Hinsicht digital überlegen sein kann. 
     
  3. Zielgruppe erreichen: Sie haben einen Unternehmensblog für Onlineuser, Intranetnews für Mitarbeiter, Presseaussendungen für externe Stakeholder, Mailings für New Business Kunden oder Newsletter für Lieferanten. Sie wissen genau, für wen Sie die unterschiedlichen Themen in den unterschiedlichen Kanälen aufbereiten? Sehr gut. Denn leider wird viel zu oft einfach nur produziert, aber an den Personas, die man erreichen will, vorbei. Schade um Zeit, Energie und Budget ...
     
  4. Erfolge messen: Sie haben Ihre Ziele ausgelotet? Stellen laufend frischen Content ein? Dann wollen Sie jetzt natürlich wissen, ob dies alles auch Nutzen hat und das Unternehmen erfolgreicher macht. Tools wie Google Analytics oder Piwik messen Websitezugriffe, Verweildauer, etc. Likes oder Kommentare zeigen auf den unterschiedlichen Social Media Plattformen an, wie erfolgreich ein Post ist. Abgeschlossene Käufe oder eine verbindliche Anmeldung für den Newsletter zeigen, ob die Maßnahmen die Zielgruppe auch erreicht und begeistert hat. Aus diesen Ergebnissen lassen sich Optimierungen oder neue Ansätze für die Themenplanung oder die Bespielung der unterschiedlichen Kanäle ableiten. 

Fazit: Mit Worten Bilder malen und Geschichten erzählen

Seit vielen Jahrtausenden wird kommuniziert: Das Medium verändert sich laufend, der Content, das Erzählen von Geschichten, bleibt – und steigt in der Kommunikation immer weiter auf. Und dennoch war Content-Marketing lange ein ungeliebtes Stiefkind.

Man fragte sich: „Lohnen sich Mehraufwand und Ressourcen gegenüber klassischer Werbung wirklich?“ Heute wissen wir: Ja, es lohnt sich, ist nicht mehr wegzudenken und essentiell! Ohne Inhalt kein Nutzenversprechen, ohne Nutzenversprechen keine Kaufentscheidung. So einfach ist das am Ende des Tages.

Haben Sie dazu Fragen, Anmerkungen, Feedback? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung: office@cs2.at

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